Werder Bremen Analyse 2024/25
Werder Bremen hat nicht viel auf dem Transfermarkt gemacht diesen Sommer, das lag aber an der Bremer Taktik auf dem Transfermarkt: Wenn Stammspieler gehen, dann reagiert man. Wenn nicht, dann nicht. Mit Keke Topp ist ein spannender Stürmer von Schalke dazugekommen der bereits in der eigenen Jugend gespielt hat, mit Derrick Köhn ist ein starkes Back-up für beide Schienen-Positionen gekommen. Werder musste bis zur letzten Sekunde des Transferfensters um Marvin Ducksch bangen, der in der letzten Saison 12 Tore und 10 Vorlagen gesammelt hat. Auch Trainer Ole Werner ist geblieben, Bremen hatte einen ruhigen Sommer.
Die Aufstellung
Zetterer im Tor. Letztes Jahr hat er Jirji Pavlenka aus dem Tor verdrängt und mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Es gab lange Gerüchte um Liverpool und andere Top-Clubs, die ihn als Nummer zwei dazu holen wollten, Zetterer ist aber geblieben.
Fridl in der Mitte der Abwehr. Der Bremer Kapitän ist zwar spielerisch limitiert, ist aber ein klasse Zweikämpfer und ein Ruhepol hinten drin.
Velkovic hinten rechts. Auch um den Serben gab es Abschiedsgerüchte, auch aufgrund einer soliden EM. Er ist geblieben und gesetzt.
Stark/Jung in der Innenverteidigung. Wer den dritten Bremer Innenverteidiger dastellt ist noch nicht sicher. Letzte Saison war Jung in der Rückrunde gesetzt, das war allerdings auch einer Verletzung von Stark geschuldet.
Weiser auf der rechten Schiene. Der 30-jährige hat erst vor ein paar Monaten seinen Vertrag verlängert, mit seinen Flügelläufen ist er ein sehr wichtiger Spieler in der Offensive.
Köhn/Agu im linken Mittelfeld. Der Neuzugang von Galatasaray ist letzte Saison als wichtiger Spieler Türkischer Meister geworden, Platzhirsch Felix Agu hat letzte Saison allerdings bei Bremen auch dauerhaft gute Leistung gebracht.
Lynen im defensiven Mittelfeld. Letztes Jahr kam Lynen aus Belgien, hatte am Anfang Startprobleme, doch hat sich jetzt gut eingefunden.
Stage/Alvero auf der Acht. Stage kam vor zwei Jahren für 4 Millionen an die Weser, 2-Meter-Mann Skelly Alvero wurde in diesem Sommer fest verpflichtet. Wer die Nase vorne hat, ist im Moment noch nicht absehbar.
Schmid im offensiven Mittelfeld. Mit Österreich war das nur 1,68m große Kopfballmonster bei der EM dabei, mit starken Dribblings und klugen Pässen ist er bei Ole Werner hoch angesehen.
Ducksch im Sturm. Wie schon gesagt war Ducksch lange auf dem Absprung, jetzt ist er geblieben und der wichtigste Spieler.
Topp/Njinmah in der Doppelspitze. Letzte Saison hat Njinmah in Bremen den Durchbruch geschafft, Keke Topp wurde in den Medien jetzt schon dorthin gehyped, ob er statt Njinmah spielt, ist nicht sicher.
Die wichtigsten Spieler
1. Marvin Ducksch. In Saudi-Arabien wurde schon die Vorstellung vorbereitet, da sagte Ducksch ab. Bei Werder ist er längst Kult, im Sturm allerdings auch der mit Abstand wichtigste Spieler. Da er vor allem junge Sturmkollegen hat, ist er der einzige routinierte Torjäger im Kader. Mit Niclas Füllkrug hat er ein grandioses Sturmduo gebildet, da Topp am ehesten Spielertyp Füllkrug ist, glaube ich, dass er sich am besten mit Topp ergänzen würde, da Ducksch kein klassischer Stürmer ist.
2. Mitchel Weiser. Ein paar mal war er um ein Haar bei der deutschen Nationalmannschaft gelandet, allerdings auch oft fast bei einem anderen Verein. Mit Keke Topp ist wieder ein klassischer Stürmer im Kader der Bremer. Wenn dieser auf dem Feld steht, sind seine Flankenläufe noch viel gefährlicher, teilweise trägt er als rechter Schienenspieler (!) die ganze Offensive alleine. Mit ordentlich Tempo und anständigem Dribbling über die rechte Seite ist er einer der Schlüsselspieler unter Werner.
3. Romano Schmid. Klein und wuselig, zudem sehr kopfballstark kommt der 24-jährige daher, bei den Bremern hat er eine wichtigere Rolle inne wie so manch ein deutlich erfahrenerer Spieler. Er ist im Mannschaftsrat und zum dritten Kapitän befördert worden und hat ein gutes Verhältnis zu Trainer Werner. Er ist umtriebig in der Zentrale, zudem stemmt er sich gegen Niederlagen und kann die ganze Mannschaft mitreißen. Nur die körperliche Robustheit ist nicht so sehr vorhanden, das liegt aber auch an der Körpergröße.
Die Überraschung der Saison
Das zentrale Mittelfeld von Werder Bremen ist zwar relativ dünn besetzt, dafür mit Spielern, die alle für die Startelf in Frage kommen, darunter auch Skelly Alvero. Der Zwei-Meter-Mann ist – was zu erwarten war – sehr kopfball- und zweikampfstark, aber auch mit Ball hat er Qualitäten. Er war letztes Jahr im Winter schon ausgeliehen und jetzt fest verpflichtet, die Bosse glauben, dass er jetzt richtig angekommen ist und den berühmten nächsten Schritt machen kann.
Die Enttäuschung der Saison
Die Bremer Innenverteidigung war letzte Saison ungewollt dünn, Linksverteidiger Jung hat sich dort von der Notlösung zur Stammkraft entwickelt und Julián Malatini wurde aus Argentinien nach Deutschland gelotzt. Die Abwehr war so dünn, weil Amos Pieper quasi durchgehend verletzt war – und auch jetzt schon wieder fehlt. Eigentlich war Pieper als Stammkraft eingeplant, jetzt fehlt er seit fast 2 Jahren und es ist fraglich, ob er in Bremen mittelfristig noch einmal relevant wird.
Die Prognose
Der Kader ist zusammengeblieben und ist eingespielt, ein paar aufstrebende Neuzugänge sind noch mit dabei. In der Liga bleiben werden sie auf jeden Fall, nur eine so gute Platzierung wie letztes Jahr (Platz 9) wird es nicht. Das Tabellenmittelfeld ist sehr eng beieinander, und ich könnte mir vorstellen, dass Bremen am Ende relativ weit unten heraus kommt, weil: Bereits letzte Saison hat Bremen oft das entscheidende Etwas gefehlt, immer wieder gab es Störfeuer wie z.B. ein paar mediale Aussagen von Marvin Ducksch. Am Ende wird es
Platz:14