Eintracht Frankfurt Analyse 2024/25
Die Eintracht erlitt dieses Jahr ein Deja-vu, als wieder auf den letzten Metern des Transferfensters einer der besten Spieler den Schritt nach Paris machte. Letztes Jahr war es noch Randal Kolo Muani, dieses Jahr William Pacho. Zum Glück konnte man dieses mal mit Arthur Theate noch einen Ersatz verpflichten. Zudem haben zwei Vereinslegenden aufgehört: Der langjährige Kapitän Sebastian Rode war die letzten Jahre sowieso fast nur noch verletzt, jetzt ist Schluss. Der andere ist der 41(!)jährige Innenverteidiger Makoto Hasebe. Kevin Trapp ist neuer Kapitän und Robin Koch sein Stellvertreter.
Die Aufstellung
Trapp im Tor. Der neue Kapitän der Adler hatte letztes Jahr ein eher schwächeres Jahr, wird von den eigenen Fans sonst aber als Weltklassetorwart abgefeiert.
Nkounkou hinten links. Der Franzose ist im letzten Jahr an den Main gewechselt und hat seine Konkurrenten Max und Lenz soweit gebracht, dass sie jetzt beide weg sind. Sein neuer Ersatz ist der junge Nathaniel Brown.
Tuta/Theate als linker Innenverteidiger. Tuta ist seit Jahren gesetzt, jetzt wo nicht mehr 3er- sondern 4er-Kette gespielt wird, ist er nicht mehr gesetzt, kann aber auch rechts hinten und auf der 6 spielen. Theate wiederum kann auch hinten links spielen, mal gucken wer sich durchsetzt.
Koch in der Innenverteidigung. Der erst letzte Saison gewechselte Koch ist wie gesagt bereits Vize-Kapitän, wird für seine Leistungen oft gelobt und soll dieses Jahr eine tragende Rolle spielen.
Kristensen rechts in der Verteidigung. Der Däne kam auch erst diesen Sommer, weil für die Viererkette erst ein Rechtsverteidiger gebraucht wurde, dementsprechend ist er gesetzt.
Skhiri auf der 6. Der tunesische Nationalspieler ist der Anker vor der Abwehr und ist der schon letztes Jahr verpflichtete Rode-Ersatz.
Larsson im Mittelfeld. Der 20-jährige Schwede ist der junge Rode-Ersatz für die Zukunft, war aber schon letztes Jahr gesetzt und begeistert neben Skhiri.
Götze im offensiven Mittelfeld. Der WM-Held von 2014 hat seine Karriere bei der Eintracht wieder in Schwung gebracht und soll neben den anderen jungen Angreifern noch mal glänzen.
Chaïbi hinter den Spitzen. Wie bei dem Duo Larsson/Skhiri ist beim Duo Götze/Chaïbi auch ein erfahrener und ein junger Spieler am Werk, der 21-jährige Chaïbi ist ein feiner Techniker und wird sich noch weiterentwickeln, an seiner Stelle könnte auch Megatalent Chan Uzun spielen.
Marmoush im Doppelsturm. Letztes Jahr war er der wichtigste Spieler der Eintracht, dieses Jahr wäre er fast noch gegangen, er hat sich aber für seine nicht wenigen Frankfurter Fans entschieden und gegen die englische Kohle.
Ekitiké in der Spitze. Der Franzose, der bereits Anfang dieses Jahres von Paris gewechselt war, ist die große Hoffnung der Eintracht. Mit Marmoush, Chaïbi und Co. kann und soll er eine neue „Büffelherde“ 2.0 bilden.
Die wichtigsten Spieler
1. Omar Marmoush. Wie gesagt: Omar Marmoush hat sich schon letzte Saison zum Publikumsliebling gemausert. Der Ägypter – der mit vollem Namen Omar Khaled Mohamed Elsa heißt – und sein Berater hatten lange mit der Premiere League geliebäugelt, in der Hoffnung, dass Marmoush dort zum neuen Mo Salah aufgebaut wird, sein Landsmann ist seines Zeichens Champions League Sieger und Weltstar. Der 25-jährige blieb trotzdem, in Frankfurt soll er jetzt den nächsten Schritt zum Anführer machen, da seine direkten Sturmkollegen 19, 22, 21 und 18 Jahre jung sind.
2. Robin Koch. Der deutsche EM-Fahrer geht ebenfalls erst in sein zweite Eintracht-Saison und taucht schon in dieser Liste auf. Zusammen mit William Pacho sollte er letztes Jahr den Abgang von Evan N’Dicka kompensieren und genug Personal für eine Dreierkette schaffen. Pacho wechselte diesen Sommer nach Paris und wird jetzt vom Belgier Arthur Theate ersetzt, Koch luchste Tuta den Job als Abwehrchef ab und das als gesetzter Innenverteidiger Nummer 1. Das bedeutet aber auch mehr Verantwortung für Koch, auf und neben dem Platz.
3. Hugo Larsson. Man mag es kaum glauben, aber mit zarten 20 Jahren zieht der Schwede schon alle Fäden im Mittelfeld der Eintracht, und das mit einer Ruhe, als wäre er 30 statt 20 Jahre jung. In Schweden hofft man bereits, dass Larsson bald auch in der Nationalmannschaft die Fäden im Mittelfeld zieht und dort einmal die Binde trägt. Zudem ist der Teenager ein sehr bodenständiger Typ, der keine großen Töne spuckt. Neuzugang Mo Dahoud wird ihm wohl kaum dauerhafte Konkurrenz machen, viel mehr soll er Larsson auch mal Pausen gönnen.
Die Überraschung der Saison
Nach dem Saisonstart ist es keine Überraschung mehr, aber hat vor der Saison wirklich jeder gedacht, dass Hugo Ekitiké so einschlagen wird? Eben: Nein. Schon von Spieltag 28 bis 34 der letzten Saison hat Ekitiké jeweils einmal getroffen, den Schwung hat er jetzt mitgenommen. Mit Marmoush sorgt er für Verwirrung und Erstaunen in den gegnerischen Hintermannschaften. Wenn man sein Dribbling sieht, weiß man, warum Paris ihm den Durchbruch zugetraut hat. Zum Ende der Saison prophezeie ich ca. 80-90 Mio. Euro Ablöse.
Die Enttäuschung der Saison
Die Umstellung, dass vor der 3-er Kette jetzt die beiden Außenverteidiger die Linie beackern oder dass gar 4-er Kette gespielt wird, macht Frankfurts Schienenspielen zu schaffen. Aurelio Buta und Phillip Max sind schon gegangen, Ansgar Knauff hat seinen Platz im Zentrum gefunden. Übrig bleibt: Eric Dina Ebimbe. Ebimbe kann zwar auch im Zentrum spielen, dass er das nicht soll, zeigt die Verpflichtung von Dahoud. Es wird schwer für Ebimbe.
Die Prognose
Die Adler spielen zuverlässig alle paar Jahre eine Hammer-Saison, die letzte gab es 2022 mit dem Europa League Sieg. Dieses Jahr könnte es wieder so weit sein. Es ist alles vorbereitet: Eine junge, hungrige Truppe, mit Marmoush und Ekitiké ein bravouröses Sturmduo, und dazwischen anleitende Routiniers. Allerdings ist mit dem VFB Stuttgart ein neuer Spitzenklub dazugekommen. Dortmund, Leverkusen, Leipzig und die Bayern haben alle gut aufgerüstet. Eine Mannschaft werden sie aber hinter sich lassen als
Platz: 5